Kritik

Kritik und Meinung zu der Kunst von Hans Philipp Osterbrink


…ständig in Bewegung, keinen Haltepunkt kennend, pendelt Hans Philipp Osterbrink zwischen Tag und Nacht, zwischen verletzen, verbogenen Menschen und dem Zeichenblatt, der Leinwand, zwischen Wirklichkeit und Phantasie. Auf der Wegstecke von einem Umkehrpunkt des Pendels zum anderen – im Hin und Her zwischen Tag und Nacht bewegt sich Hans Osterbrink mit hellwachen Sinnen, immerfort schauend, hörend, fragend, redend, lesend, suchend, findend, zweifeld durch Zeitumstände.
In der Nacht angekommen, erschafft Hans Philipp Osterbrink seine Bilder. Die Bildinhalte entwickeln sich spontan, Erinnerungen mischen sich mit Phantasien, oft auch mit aktuellen Erlebnissen bzw. Zeitgeschehen.

Heiner Bergmann (1989)


O das Auge die Wechel-
Stube, wo sie ge-
Tauscht werden, die flüchtigen Währungen des Außen und Innen,
Eindruck und Ausdruck. Breit hingelagertes Pet
Rolphosphorgrünspanchromgelbko
Baldrostpink als zähe Masse gequetscht, verzittert, e
Rotisch übereinander gefläzt. Dann nur ein Blatt weiter, alles
In hellem Aufruhr, vulka
Nisch kochend:
Kalligraphien, zertanzt.

Venedig! Doch diesmal bengalisch: Brücken aus Dunst, Reisende
Inseln und vertäutes Gewölb, halb Dunkelkammer, halb Spuk
Vision unentwegt nachsprießender F
Arben, bis der Bleistiftbezirk randwärts überläuft vor Er
Träumtem und Erinnertem.

Dr. Roland Held (2013)